Verbietet die EU ChatGPT, Stable Diffusion und Midjourney?

Der EU AI Act, ein Gesetz zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI) in Europa, sorgt für Aufsehen und könnte die Zukunft von KI-generierten Inhalten nachhaltig beeinflussen. Die Entwickler von KI-Plattformen wie ChatGPT, Stable Diffusion und Midjourney stehen vor einer möglichen Herausforderung, da das Gesetz verlangt, dass sie den Einsatz urheberrechtlich geschützter Trainingsdaten offenlegen. Und das könnte erst der Anfang sein.

 

Seit 2021 arbeiten die EU-Gesetzgeber am AI Act und haben nun gezielt Vorschläge zur Regulierung von generativen KI-Plattformen eingearbeitet. Dieses Gesetz könnte weitreichende Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung von KI-Technologien haben.

 

Ein wichtiges Detail des EU AI Act betrifft die Offenlegung urheberrechtlich geschützter Trainingsdaten. Unternehmen wie Stability AI und Midjourney haben bisher nicht vollständig offengelegt, welche Daten sie für die Entwicklung ihrer KI-Modelle verwendet haben. Das könnte jetzt zum Problem werden, denn der AI Act verlangt genau das.

 

Die EU-Gesetzgeber haben bereits vorgeschlagen, Stability AI als „hochriskant“ einzustufen – eine Kategorie, die auch für ChatGPT, das auf OpenAIs GPT-4 basiert, gelten könnte. OpenAI hat bisher nur wenig Informationen darüber preisgegeben, wie GPT-4 trainiert wurde, insbesondere welche Daten dafür verwendet wurden.

 

Diese mangelnde Transparenz hat bereits zu rechtlichen Auseinandersetzungen geführt. So stehen derzeit Klagen gegen Stability AI an, darunter eine von Getty Images und eine Sammelklage von Künstlern, die den Missbrauch urheberrechtlich geschützter Bilder anprangern.

 

Fazit:

Die Zukunft von KI-generierten Inhalten könnte durch den EU AI Act eine entscheidende Wendung nehmen. Unternehmen wie OpenAI, Stable Diffusion und Midjourney müssen ihre Trainingsdaten offenlegen und sicherstellen, dass sie keine urheberrechtlich geschützten Inhalte verwenden. Andernfalls könnten sie mit strengen Auflagen oder sogar einem Verbot in der EU konfrontiert werden.

Dieser fortschreitende Rechtsrahmen dürfte dazu führen, dass KI-Plattformen in Zukunft vorsichtiger mit ihren Trainingsdaten umgehen müssen. Die Verwendung öffentlich zugänglicher Daten ohne Zustimmung der Urheber könnte in dieser neuen Ära der KI-Regulierung nicht mehr ausreichen. Es bleibt abzuwarten, wie die betroffenen Unternehmen auf diese veränderten Bedingungen reagieren werden und welche Auswirkungen dies auf die gesamte KI-Branche haben wird. Ist eine Konsequenz daraus die zunehmende Rolle von synthetischen Trainingsdaten? KIs, die KIs trainieren?

 

Kommentar von Georg Neumann dazu: 

Ja, Urheberrecht ist wichtig. Aber setzen wir dafür aufs Spiel, den technologischen Anschluss an globale Entwicklung vollends zu verspielen? Ich hoffe hier kann zeitnah eine Lösung gefunden werden, denn grundsätzlich muss erst einmal geklärt werden, ob urheberrechtlich geschütztes Material nicht doch für Trainingsdaten verwendet werden darf, da durch die neuronalen Netze keine Kopie des Werks erstellt werden kann. Damit wären viele der aktuellen Argumente entkräftet. Wenn dies aber scheitert, gibt es nur einen Sieger: Adobe. Denn Adobe Firefly setzt beim Training der Sensei Modelle auf rein gemeinfreies Bildmaterial und Adobe Stock Material, für dessen Nutzung die Nutzer zugestimmt haben (wenn auch meist nicht wissentlich).

 

Bild: Stable Diffusion XL Beta. Prompt: A baby in a golden armor holding a sign that says „EU AI Act“

Das könnte Dich auch interessieren:
KI im Einsatz
WAN 2.2 schlägt Flux bei LoRAs klar

Georg war schon beim ersten Test von WAN 2.2 fasziniert. Wir hatten das Modell im KI Marketing Bootcamp bereits für Bild- und Videogenerierung ausprobiert – und die Resultate waren beeindruckend. Die Highlights dieser Tests haben wir bereits in zwei separaten Blogbeiträgen festgehalten:   Unser Video-Blogbeitrag zu WAN 2.2 → Unser Bild-Blogbeitrag zu WAN 2.2 →   Doch diesmal hat Georg den nächsten Schritt gewagt: Er hat mit WAN 2.2 sein ganz eigenes LoRA trainiert. Das

Weiterlesen »
KI im Einsatz
Bildgenerierung mit WAN 2.2: Was das Open Source Modell drauf hat

Wenn du gerade von unserem WAN 2.2 Video‑Blogbeitrag kommst, weißt du schon, was dich erwartet.Wenn nicht – kein Problem. Hier bekommst du den zweiten Teil unseres Tests. Diesmal geht’s um die Bildgenerierung mit WAN 2.2, und die ist – kein Witz – richtig stark. Warum? Weil WAN 2.2 nicht nur in der Videogenerierung überzeugt, sondern auch bei Standbildern extrem abliefert: realistische Hauttöne, fotorealistisches Licht, klar definierte Materialien. Falls du erstmal das Video sehen willst: Hier

Weiterlesen »
KI im Einsatz
WAN 2.2: Wenn KI-Videos plötzlich wie echte Werbespots aussehen

Videos mit KI generieren – und das mit Open Source? WAN 2.2 von Alibaba hat da etwas vorgelegt, was überrascht. Das Modell beeindruckt nicht nur mit der Videoqualität, sondern auch bei der Bildgenerierung. Wir haben uns in diesem Beitrag die Videogenerierung mal genauer angeschaut und zeigen dir ein paar Beispiele, wie das Ganze aussehen kann – inklusive der passenden Prompts. Inhaltsverzeichnis Die wichtigsten Fakten zu WAN 2.2   Entwickler: Alibaba DAMO AcademyLizenz: Apache 2.0 (kommerzielle

Weiterlesen »
Aktuelles
ChatGPT 5 ist da: Das sind die coolsten neuen Features

Stell dir vor, jeder ChatGPT-Chat wäre ein kleiner persönlicher Assistent, der automatisch weiß, wann er schnell antworten soll und wann er tief nachdenken muss. Genau das ist ChatGPT 5!   Am 7. August 2025 hat OpenAI sein neuestes KI-Modell veröffentlicht – und diesmal ist alles anders. ChatGPT 5 wechselt automatisch zwischen „schnellem Chat“ und „tiefem Nachdenken“, je nachdem was du brauchst. Das heißt: Du musst nicht mehr zwischen verschiedenen Modellen hin- und herwechseln. Die KI

Weiterlesen »
Aktuelles
Nie wieder wichtige E-Mails vergessen: Mein n8n-Workflow für automatische E-Mail-Erinnerungen

Inhaltsverzeichnis Das Problem mit den E-mails   „Bei dem ganzen E-Mail-Verkehr geht mir manchmal einiges durch die Lappen. Ich hab die E-Mail noch im Kopf, dann kommen 10.000 andere Sachen rein und dann geht eine simple Aufgabe unter: auf die E-Mail antworten.“   So ging es Georg und Vroni vom KI Marketing Bootcamp – und ehrlich gesagt, wer kennt das nicht?   Bei einem Newsletter ist das vielleicht noch verschmerzbar. Aber wenn das bei Kunden

Weiterlesen »
KI im Einsatz
Ein Radieschen für 400 Token – Warum KI-Schulungen bei ChatGPT, Mistral & Co. Energie und Wasser sparen

Stell dir vor, jede KI-Anfrage wäre ein kleines Radieschen plus 10 Sekunden Netflix.   Mistral AI  hat vor kurzem eine faszinierende Rechnung aufgemacht: 400 Token Text generieren entspricht dem Wasserverbrauch eines winzigen Radieschens UND 10 Sekunden Video-Streaming auf Netflix. Klingt vernachlässigbar, oder?   Einzeln betrachtet ist es das auch. Problematisch wird es erst bei Millionen täglicher Anfragen weltweit. Dann wird aus einem Radieschen und 10 Netflix-Sekunden schnell ein ganzer Gemüsegarten plus Netflix-Marathons.   Die gute

Weiterlesen »

🚀 Exklusive Back-to-School-Aktion 🚀

Spare 880 € beim KI-Marketing-Bootcamp!

Bring eine Kolleg*in mit und erhalte 50% Rabatt für deine Begleitung.

Nur für kurze Zeit und solange Kontingent reicht! Aktion endet am 16. September 2024.

Abonniere unseren Newsletter 🥳