Es ist erst ein paar Monate her, dass Stable Diffusion 1.0 Release neue Welten für die Kreativwelt geöffnet hat. Nun hat Stability.ai schon neue Stable Diffusion 2.0 Models veröffentlicht. Ist das Ganze nur ein aufgefrischtes Model oder ein wirklicher Gamechanger? In diesem Beitrag bekommt Ihr die wichtigsten Änderungen zusammengefasst.
First things first: Es formen sich zwei Hardliner-Fronten: Viele werden diesen Release hassen und einige feiern. Der Shitstorm ist bereits im Gange. Aber warum?
Stable Diffusion 2.0 Änderungen im Überblick
Stability.ai hat begonnen, die rechtlichen und ethischen Implikation in ihrem Model-Training zu berücksichtigen.
Die neu veröffentlichen Models wurden mit Datensätzen von Laion-5B generiert, welche dann noch weiter gefiltert wurden, um „adult content“ content zu unterbinden. Ein Not Safe For Work Filter eben.
Das für uns als Marketer & Designer aber nicht weiter schlimm. Uns trifft etwas anderes:
Kunststile und Trainingsdaten großer Kunstplattformen wurden beim Training bewusst von nutzbaren Klassen entkoppelt.
Ein mächtiges Werkzeug in der Bilderstellung war bis jetzt das Übertragen und Mischen von Kunststilen bekannter Künstler auf text2img- und img2img-Ergebnisse. Das gehört mit SD 2.0 in Teilen der Vergangenheit an. Es wird vermutet, dass die entsprechenden Datensätze bekannter Künstler zwar für das Training verwendet wurden, aber von nutzbaren Klassen entkoppelt sind. So sollen künftige Rechtsstreits und Sammelklagen unterbunden werden. Wer also gerne Bilder im Stil von Greg Rutkowski oder anderen beliebten prompt-Addons genutzt hat, wird enttäuscht werden.
Jetzt aber genug genörgelt – kommen wir zum Positiven:
Höhere Auflösung & bessere fotorealistische Ergebnisse
Die neuen Models wurden mit höher aufgelösten Trainingsdaten gefüttert – 768×768 ist das neue 512×512. Aber da endet die Reise nicht. Es wurde ein spezielles Upscaling Model vorgestellt, das auf eine 4-fach Vergrößerung ausgelegt ist. Das impliziert Auflösungen von 2048×2048 und höher!
Hochauflösende Ergebnisse mit sehr vielen Details und fotorealistischem Look sind also schon jetzt mit überschaubarer Rechenleistung in kurzer Zeit erreichbar.
Neues img2img Feature: depth2image
img2img hat ein neues bahnbrechendes Feature erhalten: Ein Model, das für formbeständige Ergebnisse sorgt. Das Input-Image wird dabei einer Depth of Field Analyse unterzogen und sorgt für atemberaubende Ergebnisse, die ihre Grundform beibehalten.
TLDR;
Stable Diffusion zeigt technisch sehr innovative Ansätze, die uns künftig noch bessere Ergebnisse liefern werden. Besonders, wenn es um fotorealistische Entwürfe geht. Auf der anderen Seite wird der Einsatz von spezifischen Stilen bekannter Künstler erschwert, was bei Illustrationen und Gemälden ganz neue Ansätze im prompt-design erfordern wird. Aber hey – dafür habt ihr ja uns. Bis wir herausgefunden haben, wie damit umzugehen ist, kann man jederzeit auf ältere Models zurückgreifen. Open Source sei Dank!
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