KI-generierte Bilder sind in aller Munde, und immer mehr Menschen möchten ihre eigenen KI-Modelle (LoRAs) trainieren. Sowohl krea.ai als auch Freepik bieten dafür benutzerfreundliche Services an, die das mittels Flux ermöglichen – doch was passiert eigentlich mit den Bildern, die man zum Training hochlädt? Ein genauer Blick in die Nutzungsbedingungen offenbart, dass beide Plattformen sich weitreichende Rechte an den hochgeladenen Inhalten sichern. Während Freepik zumindest die Nutzung für KI-Training ausschließt, behält sich krea.ai praktisch alle Nutzungsmöglichkeiten vor.
Wir haben die Nutzungsbedingungen beider Anbieter unter die Lupe genommen:
Auswertungen der Terms of Use von krea.ai und freepik
Aspekt | KREA | Freepik |
---|---|---|
Grundsätzliche Rechte | ||
Behält der Nutzer seine Rechte? | ✅ Ja | ✅ Ja |
Art der Lizenz | Weltweite, nicht-exklusive, unbefristete Lizenz | Weltweite, nicht-exklusive, unbefristete Lizenz |
Übertragbar/Unterlizenzierbar | ✅ Ja | ✅ Ja |
Nutzungsumfang durch Plattform | ||
Bearbeitung/Modifikation | ✅ Erlaubt | ✅ Erlaubt |
Reproduktion | ✅ Erlaubt | ✅ Erlaubt |
Verteilung | ✅ Erlaubt | ✅ Erlaubt |
Erstellung abgeleiteter Werke | ✅ Erlaubt | ✅ Erlaubt |
Spezifische Nutzungen | ||
KI-Training | ❓ Nicht explizit ausgeschlossen | ❌ Explizit ausgeschlossen |
Marketing | ✅ Erlaubt, breite Nutzung | ✅ Erlaubt, aber auf Geschäftszweck beschränkt |
Transparenz & Kontrolle | ||
Klarheit der Bedingungen | 📝 Weniger detailliert | 📝 Detaillierter |
Opt-out Möglichkeiten | ❌ Keine | ❌ Keine |
Nutzung durch andere User | ✅ Weitreichend erlaubt | ✅ Erlaubt im Rahmen der Services |
Besonderheiten | ||
Einschränkungen | Weniger klar definiert | Klarer definierte Grenzen |
Transparenz | Geringer | Höher |
Schutz persönlicher Daten | Basisschutz | Erweiterter Schutz durch KI-Ausschluss |
Quellen: https://www.freepik.com/legal/terms-of-use#nav-freepik
https://krea-ai.notion.site/Terms-of-Use-4e1e697fb25f491d81e751e74f5fab1c
Auswertung und Erstellung der Tabelle 3durch Claude 3.5 Sonnet
Bewertung der Nutzungsbedingungen
Der Vergleich zeigt deutlich: Beide Anbieter lassen sich sehr weitreichende Rechte an den hochgeladenen Bildern einräumen. Die Nutzer behalten zwar formal ihre Rechte, verlieren aber weitgehend die Kontrolle über die weitere Verwendung ihrer Daten. Besonders kritisch sind dabei folgende Punkte:
- Die Lizenzen sind „unbefristet“ – auch nach Löschen eines Accounts können die Bilder weiter genutzt werden
- Beide Anbieter dürfen die Bilder für Marketing verwenden
- Es gibt keine Opt-out-Möglichkeiten für bestimmte Nutzungsarten
- Die Rechte sind übertragbar und unterlizenzierbar – die Bilder können also auch an Dritte weitergegeben werden
Freepik schneidet im Vergleich etwas besser ab, da es:
- Explizit ausschließt, die Bilder für KI-Training zu verwenden
- Transparentere und klarer definierte Nutzungsbedingungen hat
- Die Marketingnutzung auf den eigenen Geschäftszweck beschränkt
Handlungsempfehlungen für den Schutz eigener Daten
- Sorgfältige Bildauswahl
- Laden Sie nur Bilder hoch, bei denen Sie sich der Weitergabe sicher sind
- Vermeiden Sie private Fotos oder solche mit identifizierbaren Personen
- Nutzen Sie für das LoRA-Training bevorzugt neutrale Sachaufnahmen
- Datenschutz-Basics beachten
- Entfernen Sie alle Metadaten aus den Bildern vor dem Upload
- Verwenden Sie keine Bilder, an denen Sie nicht alle Rechte besitzen
- Achten Sie auf die Persönlichkeitsrechte abgebildeter Personen
- Plattformwahl
- Wenn Sie KI-Training ausschließen möchten: Nutzen Sie Freepik
- Für maximale Datenkontrolle: Erwägen Sie lokales Training auf eigenem System
- Bei sensiblen Daten: Verzichten Sie auf Cloud-basierte Dienste
- Langfristige Perspektive
- Gehen Sie davon aus, dass hochgeladene Bilder dauerhaft öffentlich werden könnten
- Dokumentieren Sie, welche Bilder Sie wo hochgeladen haben
- Rechnen Sie damit, dass die Nutzungsbedingungen sich ändern können
Fazit
Wer LoRA-Training nutzen möchte, muss sich der weitreichenden Rechteeinräumung bewusst sein. Die Bequemlichkeit der Services hat ihren Preis – man gibt weitgehend die Kontrolle über die eigenen Bilder ab. Freepik bietet durch den Ausschluss von KI-Training etwas mehr Datenschutz, aber auch hier sollten nur Bilder hochgeladen werden, die man bereit ist, dauerhaft zu teilen.
Die sicherste Option bleibt das Training auf dem eigenen System. Falls das keine Option ist, sollten die hochgeladenen Bilder sehr bewusst ausgewählt werden. Die goldene Regel lautet: Behandeln Sie jedes hochgeladene Bild so, als würde es öffentlich werden.
Der sichere Weg zum eigenen KI-Modell
Die Analyse der verschiedenen Plattformen zeigt deutlich: Wer seine eigenen KI-Modelle trainieren möchte, sollte die Wahl der Trainingsplattform sorgfältig abwägen. Während Krea und Freepik zwar benutzerfreundliche Lösungen anbieten, gehen diese mit erheblichen Rechteeinräumungen einher. Fal.ai bietet hier einen ausgewogeneren Ansatz mit mehr Datenkontrolle.
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