Adobe Firefly 3: Der KI-Bildgenerator wird erwachsen
Anfang des Jahres haben wir in unserem großen Vergleich der Top-Bildgeneratoren 2024 bereits einen Blick auf Adobe Firefly geworfen. Damals konnte Firefly zwar mit einigen interessanten Ansätzen punkten, blieb insgesamt aber noch hinter den Erwartungen zurück. Doch mit der neuesten Version, Firefly 3, hat Adobe nun einen großen Sprung nach vorne gemacht.
In diesem Blogpost nehmen wir Adobe Firefly 3 genau unter die Lupe und zeigen, was sich seit unserem letzten Test getan hat. Verbesserte Bildqualität, erweiterte Funktionen und eine nahtlose Integration in den Kreativprozess – Firefly entwickelt sich zunehmend zu einem ernstzunehmenden Werkzeug für Marketer und Designer.
Wir testen die neuen Features, vergleichen die Bildqualität mit den Vorgängerversionen und zeigen, wie Firefly in der Praxis eingesetzt werden kann. Dabei gehen wir auch auf das neue Creditsystem und die damit verbundenen Kosten ein. Aufgrund der rasanten Entwicklung von Adobe Firefly sind die Ergebnisse unseres ursprünglichen Vergleichs zwar schon überholt, aber wir werden zeitnah einen Nachtest durchführen, um Firefly 3 mit den anderen Top-Bildgeneratoren zu vergleichen.
Ob Du bereits mit KI-Bildgeneratoren arbeitest oder noch ganz am Anfang stehen – dieser Blogpost gibt Ihnen einen umfassenden Einblick in die Möglichkeiten und das Potenzial von Adobe Firefly 3. Lass uns gemeinsam herausfinden, wie dieser KI-Bildgenerator Deine visuelle Kommunikation auf ein neues Level heben kann! Und wenn Du wissen möchtest, wie sich Firefly 3 im direkten Vergleich mit Dall-E 3, Midjourney und Stable Diffusion schlägt, bleib dran – der Nachtest kommt bald!
Inhaltsverzeichnis
Evolution von Adobe Firefly Image 2 und 3
Testprompt 1: Illustrationen und künstlerische Stile
Unser erster Testprompt lautete: „illustration of a redhaired little girl with a elephant on a boat (filter: Kunst, Technik: Aquarell, Farbe: Pastelltöne)“. Hier zeigt sich, dass Firefly Image 3 im Vergleich zur Vorgängerversion eine höhere Detailtreue und eine verbesserte Umsetzung des gewünschten Stils bietet. Die Aquarell-Optik wirkt authentischer und die Pastelltöne sind harmonischer aufeinander abgestimmt.
Testprompt 2: Fotorealistische Bildgenerierung
Beim zweiten Testprompt, „photo of a 40 year old business woman, munich (filter: Foto)“, wird jedoch deutlich, dass Adobe Firefly im Bereich der fotorealistischen Bildgenerierung noch Aufholbedarf hat. Im direkten Vergleich mit starken Konkurrenten wie Stable Diffusion und Midjourney fallen die Ergebnisse von Firefly Image 3 trotz Verbesserungen gegenüber der Vorgängerversion noch ab.
Der Stockfoto-Bias
Ein Grund dafür könnte der starke Bias durch die Stockfoto-Trainingsdaten sein, der sich in den generierten Bildern bemerkbar macht. Die Fotos wirken oft wie aus den frühen 2010er Jahren und haben einen leicht generischen „Stockfoto-Look“. Hier besteht definitiv noch Optimierungspotenzial, um mit der Konkurrenz gleichzuziehen und einen zeitgemäßeren, authentischeren Foto-Look zu erzielen.
Adobe Firefly Features im Test
Struktur Referenz
Adobe Firefly 3 bietet mit der Structure Reference Funktion eine innovative Möglichkeit, die Struktur eines bestehenden Bildes auf neu generierte Bilder anzuwenden. Damit kannst du ein bestehendes Bild als strukturelle Referenzvorlage verwenden und mehrere Bildvarianten mit demselben Layout erstellen. Das eliminiert den zeitaufwendigen Trial-and-Error-Prozess, bei dem man den perfekten Prompt formulieren muss, um ein Ergebnis zu erhalten, das der eigenen Vorstellung entspricht.
Wir haben die Structure Reference Funktion anhand eines praktischen Beispiels getestet, das wir zuvor mit ControlNet und Stable Diffusion umgesetzt haben: Die Erstellung eines Social-Media-Visuals für eine saisonale Kampagne basierend auf einem freigestellten Packshot. Dazu haben wir eine freigestellte Whiskyflasche als Structure Reference verwendet und folgenden Prompt eingegeben: „photo of a whisky bottle in the snow, winter landscape, sundown“.
Das Ergebnis hat uns beeindruckt: Adobe Firefly 3 generierte eine Whiskyflasche in der Form unserer Referenzflasche, eingebettet in eine winterliche Landschaft bei Sonnenuntergang, wie im Prompt beschrieben. Nach einer kurzen Retusche in Photoshop, bei der wir unser eigenes Etikett auf die Flasche gebracht haben, war das Social-Media-Visual fertig.
Im Vergleich zu ControlNet bei Stable Diffusion ist die Structure Reference Funktion in Adobe Firefly 3 deutlich einfacher zu bedienen und hat eine geringere Einstiegshürde. Während ControlNet technisch anspruchsvoller ist und mehr Einarbeitung erfordert, ermöglicht die Structure Reference Funktion auch Anwendern ohne tiefgreifende technische Kenntnisse, schnell und unkompliziert Bildvarianten auf Basis einer strukturellen Referenz zu erstellen.
Insgesamt hat uns die Structure Reference Funktion in Adobe Firefly 3 überzeugt. Sie bietet eine zeitsparende und benutzerfreundliche Möglichkeit, die Struktur eines Referenzbildes auf neu generierte Bilder zu übertragen und passt sich nahtlos in den Marketingworkflow ein. Besonders für die Erstellung von Bildvarianten und saisonalen Kampagnenvisuals sehen wir großes Potenzial in dieser Funktion.
Bilder aus dem Praxistest
Stilreferenz: Konsistenz im Markenauftritt und kreative Möglichkeiten
Adobe Firefly 3 bietet mit der Stilreferenz (Style Reference) eine leistungsstarke Funktion, die es Marketern ermöglicht, den visuellen Stil ihrer generierten Bilder effektiv zu steuern. Durch die Auswahl von Bildern verschiedener Stile aus einer Galerie oder das Hochladen eigener Referenzbilder kann man die gewünschte Ästhetik vorgeben. Mit Reglern für visuelle Intensität und Stärke lässt sich der Einfluss der Stilreferenz auf das Endergebnis präzise anpassen.
Corporate Design und Brandbuilding
Ein besonders spannender Anwendungsfall der Stilreferenz ist die Erstellung von Illustrationen im einheitlichen Stil des Unternehmens. Durch die Verwendung von Referenzbildern, die dem Corporate Design entsprechen, kann man sicherstellen, dass die generierten Bilder den Markenrichtlinien folgen. So lässt sich eine konsistente visuelle Identität über alle Marketingmaterialien hinweg aufbauen und stärken.
Testszenarien und Ergebnisse
In unserem Test haben wir den Prompt „illustration of a redhaired little girl with a elephant on a boat“ mit den Filtern „Kunst, Aquarell und Pastelltöne“ verwendet und verschiedene Stilreferenzen ausprobiert, darunter geometrische Formen, eine 3D-Illustration im Flat Design und eine Textur mit Blumen. Die Ergebnisse sind beeindruckend: Der Output verbindet den Prompt und die ausgewählten Filter gekonnt mit den Stilreferenzen und erzeugt ästhetisch ansprechende, einzigartige Illustrationen.
Referenz & Output gegenübergestellt
Kombination mit Structure Reference
Besonders spannend wird es, wenn man die Stilreferenz mit der Structure Reference kombiniert. So kann man beispielsweise Produktskizzen mit einer Stilreferenz aus echten Produktfotos mischen und erhält direkt einen Output, der der Corporate Bildsprache entspricht. Diese Kombination aus struktureller Vorgabe und stilistischer Anpassung eröffnet neue Möglichkeiten für die effiziente Erstellung von Marketingmaterialien, die perfekt auf die Marke abgestimmt sind.
Fazit
Die Stilreferenz in Adobe Firefly 3 ist ein mächtiges Werkzeug für Marketer, um die visuelle Identität ihrer Marke zu stärken und kreative Ideen umzusetzen. Durch die Auswahl oder das Hochladen von Referenzbildern kann man den gewünschten Stil vorgeben und mit Reglern für Intensität und Stärke anpassen. Ob für einheitliche Illustrationen im Corporate Design oder kreative Experimente – die Möglichkeiten sind vielfältig. In Kombination mit der Structure Reference ergeben sich zusätzliche Potenziale für die effiziente Erstellung von Marketingmaterialien, die perfekt auf die Marke abgestimmt sind.
Generatives Füllen und Erweitern: KI-Power direkt in Firefly
Adobe Firefly 3 bietet mit dem „Generativen Füllen“ und dem „Generativen Erweitern“ zwei mächtige Funktionen, die KI-generierte Elemente nahtlos in den Kreativprozess integrieren. Photoshop-Nutzer kennen das Generative Füllen bereits aus der Photoshop 2023 Beta, wo es sich großer Beliebtheit erfreut. Jetzt ist es auch direkt in der Firefly Webapp verfügbar und somit noch leichter zugänglich.
Das Generative Füllen, auch bekannt als „Inpainting“, ermöglicht es, ausgewählte Bildbereiche durch KI-generierte Inhalte zu ersetzen. Bei Stable Diffusion ist dieses Feature schon lange bekannt, aber Adobe hat jetzt eine besonders benutzerfreundliche Implementierung geschaffen. Ob zum Austausch von Hintergründen, zur Ergänzung fehlender Bildelemente oder zur Erstellung von Variationen – das Generative Füllen spart Zeit und eröffnet neue kreative Möglichkeiten.
Das Generative Erweitern geht noch einen Schritt weiter und ermöglicht es, Bilder über ihre ursprünglichen Grenzen hinaus zu erweitern. Auch hier kommt die KI-Power von Firefly zum Einsatz, um nahtlos passende Bildbereiche zu generieren. So lassen sich Bilder schnell und einfach in beliebige Richtungen ausdehnen, ohne dass man das Ausgangsmaterial neu erstellen muss.
Die Integration dieser Funktionen direkt in Adobe Firefly 3 macht den Bildgenerator zu einem ausgereiften Werkzeug, das die direkte Weiterbearbeitung ermöglicht und ein in sich geschlossenes System bildet. Marketer und Kreative können so von der Erstellung bis zur finalen Bearbeitung in einer Umgebung arbeiten und die Vorteile der KI-gestützten Bildgenerierung optimal nutzen.
Insgesamt ist Adobe Firefly 3 mit seinen neuen Funktionen wie dem Generativen Füllen und Erweitern eine runde Sache. Es bietet ein leistungsstarkes Toolset für die effiziente Erstellung und Bearbeitung von Marketingmaterialien und visuellen Inhalten. Die nahtlose Integration der KI-Funktionen in den Kreativprozess macht Firefly zu einer ernstzunehmenden Lösung für Marketer und Designer.
Pricing: Neues Creditsystem und Kosten für Adobe Firefly 3
Mit der Einführung von Firefly Image 3 hat Adobe auch ein neues Creditsystem und damit verbundene Kostenstrukturen ausgerollt. Für Nutzer der Adobe Cloud All Apps Abos gibt es erfreuliche Nachrichten: Sie erhalten zusätzlich 1000 Credits „kostenlos“ zur Verfügung gestellt. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Preise für die Abos in naher Zukunft angehoben werden.
Adobe Firefly kann auch kostenlos genutzt werden, allerdings mit einer Begrenzung auf 25 Credits pro Monat. Wer mehr Credits benötigt, kann auf verschiedene kostenpflichtige Optionen zurückgreifen. Das günstigste Abo beginnt bei 5,49€ pro Monat und beinhaltet 500 Credits. Auch in den einzelnen Produktabos sind Credits enthalten, wobei die genaue Anzahl oft intransparent kommuniziert wird.
Der Verbrauch von Credits hängt von den genutzten Funktionen und der Anzahl der generierten Varianten ab. Eine Übersicht über den Creditsverbrauch findet man in der offiziellen Dokumentation von Adobe. Grundsätzlich gilt:
- 1x Bilder generieren mit 4 Varianten = 1 Credit
- 1x generative Füllung mit 3 Varianten = 1 Credit
- Weitere Funktionen und deren Creditsverbrauch sind in der Dokumentation aufgeführt
Für Marketer und Kreative, die Adobe Firefly 3 intensiv nutzen möchten, lohnt es sich, die eigenen Anforderungen und den damit verbundenen Creditsverbrauch abzuschätzen. So kann man entscheiden, ob die kostenlose Version mit 25 Credits ausreicht oder ob sich ein kostenpflichtiges Abo rentiert.
Insgesamt bietet Adobe mit dem neuen Creditsystem eine flexiblere Preisgestaltung, die sich an den individuellen Nutzungsanforderungen orientiert. Für Nutzer der Adobe Cloud All Apps Abos ist die Einführung der zusätzlichen Credits ein attraktiver Bonus. Dennoch sollte man die möglichen Preissteigerungen im Auge behalten und die eigene Nutzung von Firefly 3 entsprechend planen.
Limitierungen von Adobe Firefly 3: Strenge Moderierung und inhaltliche Einschränkungen
Bei all den beeindruckenden Fortschritten und Möglichkeiten von Adobe Firefly 3 darf man nicht vergessen, dass der KI-Bildgenerator auch einige Limitierungen mit sich bringt. Im Vergleich zu anderen Tools wie Stable Diffusion oder Midjourney setzt Adobe auf eine deutlich strengere Moderierung der Inhalte, um potenziell problematische oder anstößige Ergebnisse zu vermeiden.
Diese strenge Moderierung hat durchaus ihre Vorteile: Wenn es um die Darstellung von Marken, Prominenten oder Politikern geht, kann man sich darauf verlassen, dass Firefly keine rufschädigenden oder irreführenden Bilder generiert. Allerdings kann die Moderierung auch bei harmlosen Anfragen zu Problemen führen.
Ein Beispiel sind Darstellungen von badenden Menschen oder Strandszenen. Hier stößt man mit Firefly schnell an Grenzen, da nackte Haut – selbst in unschuldigem Kontext – von der Moderierung als unzulässig eingestuft wird. Das kann für Marketer und Designer, die solche Szenen in ihre visuellen Inhalte einbinden möchten, eine Herausforderung darstellen.
Es ist wichtig, sich dieser Limitierungen bewusst zu sein, wenn man mit Adobe Firefly arbeitet. Im Zweifelsfall lohnt es sich, alternative Formulierungen für die Prompts zu testen oder auf andere Bildgeneratoren zurückzugreifen, die weniger streng moderiert sind. Dennoch bietet Firefly für die meisten Anwendungsfälle im Marketing- und Design-Bereich eine solide und zuverlässige Lösung.
Trotz der Einschränkungen durch die Moderierung bleibt Adobe Firefly 3 ein leistungsstarkes Tool, das Kreativen und Marketern viele Möglichkeiten bietet. Durch die stetige Weiterentwicklung und Verfeinerung des Systems ist zu hoffen, dass Adobe in Zukunft auch für sensiblere Themen und Darstellungen passende Lösungen finden wird, ohne die notwendige Moderierung zu vernachlässigen.
Beispiel Moderierung im Bild: Das Baby konnte ich noch generieren, aber nicht in Verbindung mit Drogen.
Fazit: Adobe Firefly 3 - Ein vielversprechender KI-Bildgenerator mit wachsendem Potenzial
Adobe Firefly 3 hat sich zu einem ernstzunehmenden Werkzeug für Marketer und Kreative entwickelt. Mit der zunehmenden Funktionstiefe und der verbesserten Bildqualität bietet Adobe eine Lösung, die immer interessanter wird. Auch wenn Firefly bei der Qualität noch nicht ganz mit komplexeren Systemen wie Midjourney oder Stable Diffusion mithalten kann, punktet es dafür mit seiner Benutzerfreundlichkeit und Zugänglichkeit.
Selbst Laien können mit Adobe Firefly schnell zu ansprechenden Ergebnissen kommen. Die nahtlose Integration von KI-generierten Elementen in den Kreativprozess und die Möglichkeit der direkten Nachbearbeitung machen Firefly zu einem vielseitigen Tool. Nutzer können die generierten Bilder nach ihren Wünschen korrigieren, erweitern und in ihre Designs einbinden.
Für Unternehmen, die Adobe Firefly effektiv in ihren Marketingworkflow integrieren möchten, bieten wir mit unserem KI Marketing Bootcamp die perfekte Einstiegsmöglichkeit. Hier lernen Sie, wie man durch geschickte Prompts und den kreativen Einsatz der verschiedenen Funktionen von Firefly beeindruckende Ergebnisse erzielt. Denn letztendlich hängt die Qualität der generierten Bilder maßgeblich von den Eingaben und der Expertise des Nutzers ab.
Darüber hinaus bieten wir individuelle Deep Dives zur Nutzung der gesamten Adobe Creative Suite an. In Zusammenarbeit mit Marketing- und Grafikabteilungen entwickeln wir maßgeschneiderte Workflows, die Adobe Firefly und andere KI-Tools optimal in die Erstellung von Kampagnen und den täglichen Bedarf integrieren. So können Unternehmen das volle Potenzial der KI-gestützten Bildgenerierung ausschöpfen und ihre visuelle Kommunikation auf ein neues Level heben. Hier könnt ihr euch über unsere KI Seminare für Abteilungen und Teams informieren.
Insgesamt ist Adobe Firefly 3 ein vielversprechendes Tool, das mit jeder Iteration besser wird. Durch die Kombination von KI-Technologie mit der Expertise und Kreativität menschlicher Nutzer eröffnen sich neue Möglichkeiten für die Erstellung ansprechender visueller Inhalte. Wir sind gespannt, wie sich Adobe Firefly in Zukunft weiterentwickeln wird und freuen uns darauf, Unternehmen dabei zu unterstützen, das volle Potenzial dieses Tools auszuschöpfen.