KI Texte erkennen: Funktionieren die Detection Tools?

Woher weiß ich, was ein Mensch geschrieben hat – und was eine KI? Menschen können dies nicht unterscheiden. Auch wenn sie es behaupten… Wie sieht es mit einer anderen KI aus? Erkennt sie, was künstlich generierter Text ist? Ein paar Tools gab’s ja schon, die das mittelgut unterscheiden konnten. Jetzt hat OpenAI einen classifier rausgebracht. Wir widmen uns also einem heißen Thema. KI Texte erkennen: Funktionieren die Detection Tools?

 

Das neueste Tools vom Platzhirsch itself: OpenAI classifier

 

Hier die Eckdaten, wie zuverlässig das neue Tool von OpenAI KI-produzierte Texte erkennt: Aus dem Test-Set an englischsprachigen Texten wurden 26% der Texte korrekt als KI-produziert erkannt, aber auch 9% der vom Menschen geschriebenen als KI-produziert gelabelt. Schon ärgerlich… oder ein Gütesiegel, wenn man so schreibt, dass die KI einen für seinesgleichen hält? 

 

Die Zuverlässigkeit der Bewertung: Tendenziell Münzwurf

 

Die Zuverlässigkeit der Ergebnisse ist bei längeren Texten besser als bei kürzeren. Insgesamt ist das Ergebnis auf gut deutsch also eher mau. Auch eine KI kann definitiv nicht zuverlässig erkennen, ob ein Text von einer KI erzeugt wurde oder nicht.  OpenAI selbst gibt folgende Hinweise: Das Tool funktioniert wirklich sehr schlecht bei Texten, die kürzer sind als 1.000 Zeichen. Und sogar noch schlechter, wenn die Texte nicht englischsprachig sind. Vom Menschen editierte Texte sind nicht identifizierbar. 

Aber: Einfach ausprobieren. Hier geht’s zum Tool.

 

Wie funktionieren KI Detection Tools überhaupt? 

 

Die Detektoren überprüfen die Wahrscheinlichkeiten innerhalb eines Texts. Kurzer Exkurs: Die Text-KI kennt ja keine Zusammenhänge. Sie arbeitet lediglich mit Wahrscheinlichkeiten. Es wird prognostiziert, welcher Buchstabe am wahrscheinlichsten auf den vorhergehenden folgt. Diese Wahrscheinlichkeit lässt sich beziffern. Wenn die Buchstaben mit einer hohen Wahrscheinlichkeit aufeinanderfolgen, dann ist der Text vermutlich KI-produziert, so die Annahme des Detektors. Ganz simpel gesagt: Steht da wirres Zeug, dann nimmt das detection tool an, dass vermutlich ein Mensch dahintersteckt. Eine KI würde so etwas nicht tun 🙂

Übrigens könnt ihr euch im OpenAI Playground die Wahrscheinlichkeiten anzeigen lassen. Einfach bevor ihr auf „Submit“ klickt unten rechts „show probabilities“ aktivieren – siehe Screenshot:

 

 

KI-Texte erkennen: Welche Tools gibt’s noch? 

 

Humans deserve the truth, sagt gptzero. Den Human Content Score berechnet Contentatscale. Und Ensur.it verspricht mehr Integrity in an AI-inhabited world. Und hier geht’s noch zu DetectGPT, das in Tests besser abschneidet, aber höhere Rechenleistung benötigt.

 

Und was ist mit Digital Watermarks? 

 

Aktuell sind watermarks derzeit noch nicht im Einsatz, so OpenAI. Aber wie würden die überhaupt funktionieren? Noch ein Exkurs in die Statistik: Menschliche und natürliche Texte folgen einem Muster. Diese Muster lassen sich statistisch darstellen. Die zugrundeliegenden Wahrscheinlichkeiten dieser Muster bedingen die Texterzeugung. Auf das erste Wort folgt ein möglichst wahrscheinliches zweites Wort – und so fort. Eine Möglichkeit, einen Text zu „watermarken“ ist, die Satzstruktur zu verändern. Zu randomisieren. Aber eigentlich nur zu pseudo-randomisieren. Denn ein trainiertes System kann diese Pseudo-Randomisierung erkennen und daraus schließen, dass der Text künstlich generiert ist. Ein Mensch hat nicht die geringste Ahnung, dass irgendwas am Text pseudo-randomisiert – oder eben faul ist. Hier gibt’s mehr Informationen für die, die es genauer wissen wollen.

 

Fazit: Ein Wett-Rüsten um das Erkennen natürlicher Sprache

 

Insgesamt betrachtet wirkt es wie ein Wettrennen. Immer bessere Sprachmodelle produzieren immer bessere Texte und die Detektoren entwickeln sich weiter. Aber immer einen Schritt hintendran. Digital watermarks sind derzeit Zukunftsmusik und können nach Aussage von OpenAI auch leicht umgangen werden: Wenn man den Text umschreibt. KI Texte erkennen: Funktionieren die Detection Tools? Nicht wirklich gut.

 

und hier noch der Prompt zum Beitragsbild: stable diffusion 2.1: detective, close up portrait photo by annie leibovitz, film, studio lighting, detailed skin

Das könnte Dich auch interessieren:
Aktuelles
Vibe Marketing mit KI: Effizienz-Booster oder Einheitsbrei in Hochgeschwindigkeit?

„Vibe Marketing“ – das klingt erstmal nach TikTok, After-Work-Gin und einem schicken Buzzword für Agenturpräsentationen. Tatsächlich beschreibt der Begriff aber eine Entwicklung, die gerade viele Marketingteams (und Solo-Marketer) massiv beeinflusst – und zwar nicht nur im positiven Sinne.   Denn im Kern geht es bei Vibe Marketing um eines: Möglichst schnell und flexibel auf Stimmungen, Trends und Zielgruppenbedürfnisse zu reagieren. Möglich wird das durch KI-gestützte Tools, die Texte, Bilder, Videos und Ideen in Rekordzeit produzieren

Weiterlesen »
Aktuelles
Ist Freepik die eierlegende Wollmilchsau unter den Bildgeneratoren?

KI Tools im Marketing gibt es viele – aber welche bringen wirklich Ergebnisse? Und vor allem: Wie kannst du sie praxisnah anwenden?   Genau diese Frage stellen wir uns regelmäßig im KI Marketing Bootcamp. Denn Theorie ist gut, Praxis ist besser. Deshalb setzen wir auf Hands-on-Training mit den besten KI Tools. Eines davon – oder besser gesagt, unser neuer Favorit: Freepik. Warum? Weil es die perfekte Brücke zwischen Idee und Umsetzung ist – und zeigt,

Weiterlesen »
Aktuelles
Braucht man jetzt einen KI-Führerschein im Marketing?

In einer Zeit, in der künstliche Intelligenz nahezu alle Bereiche unseres Arbeitslebens durchdringt, macht ein neuer Begriff die Runde: der „KI-Führerschein„. Besonders im Marketing, wo KI-Tools bereits zum Alltag gehören, stellt sich die Frage: Ist diese neue Qualifikation tatsächlich notwendig? Lass uns gemeinsam einen Blick darauf werfen. Inhaltsverzeichnis Was versteht man unter einem KI-Führerschein im Marketing? Der Begriff „KI-Führerschein“ macht aktuell in Fachkreisen die Runde und beschreibt mehr als nur ein Zertifikat. Es geht vielmehr

Weiterlesen »
Aktuelles
Adobe Firefly Realitätscheck 2025: Strategien für maximale Ergebnisse trotz KI-Rückstand

Hat Adobe im Bereich generative KI den Anschluss verloren? Trotz früher Investitionen steht der Creative-Cloud-Riese vor Herausforderungen. In diesem Beitrag analysieren wir Adobes aktuelle KI-Funktionen in Photoshop, Illustrator, Express, Premiere und Co. Wir beleuchten, wie Adobes Fokus auf „rechtssichere“ Trainingsdaten die kreativen Möglichkeiten beeinflusst und zeigen, wie du als Marketing-Fachkraft dennoch das Beste aus den verfügbaren Tools herausholen kannst. Wie wir bereits in unserem früheren Artikel „Adobe Firefly 3 im Test: Adobe’s KI-Bildgenerator wird erwachsen“

Weiterlesen »
Aktuelles
Manus AI – Funktionen und Alleinstellungsmerkmale

Wenn du im digitalen Marketing unterwegs bist, hast du in letzter Zeit möglicherweise von Manus AI gehört – einem neuen KI-Tool aus China, das aktuell als interessante Alternative zu bekannten Lösungen wie ChatGPT diskutiert wird. Wichtig: Wir konnten Manus AI bisher noch nicht selbst testen, weshalb diese Einschätzung vorläufig bleibt und auf verfügbaren Informationen basiert. Manus AI wird derzeit vor allem als autonomer KI-Agent gehandelt, der komplexe Aufgaben übernimmt und durch eine intuitive Bedienung auffällt.

Weiterlesen »
KI im Einsatz
Vergleich der Top-Sprachmodelle 2025 für Marketing: ChatGPT-4o und GPT-4.5 vs. Claude 3.7 vs. Qwen 2.5 Max vs. DeepSeek R1 vs. Mistral vs. LLaMA 3 vs. Microsoft Copilot & Gemini 2.0 Pro

So, 2025 ist schon zwei Monate alt, und es wird höchste Zeit für einen aktuellen Vergleich der besten KI-Modelle – speziell für den Marketingbereich. Künstliche Intelligenz verändert die Art und Weise, wie Inhalte erstellt, analysiert und automatisiert werden, doch welche KI liefert wirklich die besten Ergebnisse für Marketer? OpenAI, Anthropic, Meta, Alibaba und Google bringen stetig neue Versionen heraus, während Open-Source-Alternativen immer leistungsfähiger werden. Deshalb lassen wir die führenden Modelle gegeneinander antreten: ChatGPT-4o, ChatGPT-4.5, Claude

Weiterlesen »

🚀 Exklusive Back-to-School-Aktion 🚀

Spare 880 € beim KI-Marketing-Bootcamp!

Bring eine Kolleg*in mit und erhalte 50% Rabatt für deine Begleitung.

Nur für kurze Zeit und solange Kontingent reicht! Aktion endet am 16. September 2024.

Abonniere unseren Newsletter 🥳